Früher war Neopren die einzige Wahl für Dichtungen bei Trockenanzügen. Doch Dichtungen haben sich seitdem stark weiterentwickelt. Manche Taucher bevorzugen immer noch Neoprendichtungen, weil sie wärmer sind und aus unserer Sicht auch die haltbarste Halsmanschettenart. Wir tauchen unsere Neoprenhalsmanschetten ca. 400 Stunden Tauchzeit und sie funktioniert noch immer.
Der Nachteil von Neopren kann darin bestehen, dass es sich schwer über den Kopf ziehen lässt. Gerade bei Frauen die einen Umfang am Hals zwischen 31 - 34 cm haben, kann es zu Problemen beim An- oder Ausziehen kommen. Neopren kann außerdem „ausgedehnt“ werden. Was aber in der Regel kein Problem darstellt, da meistens eine zu groß gewordene Neoprenhalsmanschette enger gemacht werden kann.
Aber ist jedes Neopren gut für eine Halsmanschette?
Ein ganz klares NEIN. Hier kommt es auf gute Qualität an. Das Neopren darf nicht zu weich sein, da es sich sonst zu schnell ausdehnt. Auch ein zu festes Neopren kann Probleme beim anziehen oder beim Tragekomfort verursachen.
Da wir aus der Textil- und Klebetechnik stammen und auch immer wieder Prüfungen durchgeführt haben, hat es sich nach mehreren Versuchen mit unterschiedlichen Neopren rausgestellt, welches Neopren sich für unseren Zweck am besten eignet und eine gute Haptik, Tragekomfort und sich nicht zu schnell ausdehnt.
Im linken Bild sehen wir ein Neoprenstück, von zwei sehr guten Herstellern mit einem hochwertigen crushed Neopren. Das linke Stück ist etwas fester als das rechte Stück.
Beide Teststücke wurden mit zwei Kilo Blei außerhalb und bei direkter Sonneneinstrahlung über 24 Stunden hängen gelassen. Nach den 24 Stunden haben sich beide Stücke wieder auf die Ursprungsgröße von 10 x 15 cm erholt.
24 Stunden sind wenig Zeit und ein fleißiger Taucher brauch dafür nicht lange. Deswegen haben wir die Stücke wieder 14 Tage (wir waren im Urlaub) an der gleichen Stelle hingehängt, wie zuvor.
Das Ergebnis ist auf dem rechten Bild zu erkennen. Das stabilere etwas festere Neopren hat nach über 330 Stunden Dauerbelastung und nach 24 Stunden Erholungszeit nur einen Zentimeter mehr zu seinem ursprünglichen Maß. Das rechte weichere Neopren hat knapp vier Zentimeter mehr als das Ursprungsmaß.
Wir haben das für Euch geprüft, damit Ihr einen Anhaltpunkt habt, warum manche Neoprenmaterialien länger halten und manche nicht so lange. Natürlich ist das kein Test, wie das Neopren im wirklich Tauchbetrieb genutzt wird, da bedingt durch das über den Kopf stülpen und kalte Temperaturen das Neopren einem höheren Verschleiß ausgesetzt ist.
Latexdichtungen wurden später populär und hielten Taucher viel besser trocken. Latex ist dehnbarer, sodass es sich leichter an- und ausziehen lässt. Und Latex behält auch nach mehrmaligem Tragen immer seine ursprüngliche Form. Die meisten Latexdichtungen sind Einheitsgrößen, da sie auf die passende Größe zugeschnitten werden können und aus Naturkautschuk hergestellt werden.
Der Nachteil von Naturkautschuk ist die hohe Anfälligkeit für Ozon, UV-Schädigung und Latexallergien.
Silikondichtungen entsprechen der neuesten Technologie. Silikon ist weicher, sehr dehnbar und angenehmer. Silikon eliminiert auch Probleme mit Latexallergien. Viele Taucher haben das Gefühl, dass Silikon besser abdichtet als Latex, da es sich gut an den Körper anpasst. Silikon hält länger, da es unglaublich ozon- und UV-beständig ist.
Der einzige Nachteil ist, dass Silikon nicht ganz so durchstoß- oder reißfest ist wie eine neue Latexdichtung.
Egal, welche Dichtungsart Du verwendest, wenn die Dichtung reißt, ist dein „trockener“ Tauchgang vorbei und der Trocki muss repariert werden.